HOLMER direkt 2016 - Der Infotag zur Gülleeinarbeitung etabliert sich als Expertenforum

10.06.2016

Hochkarätig besetzt war das Vortragsprogramm beim Informationstag zur Gülleeinarbeitung „HOLMER direkt“ am 25. Mai 2016, den die Firma HOLMER Maschinenbau GmbH nach 2014 zum zweiten Mal veranstaltete. 200 Besucher aus ganz Deutschland waren der Einladung in das werkseigene Schulungszentrum in Rogging bei Regensburg gefolgt, um sich über Fragen der modernen Gülleausbringung auszutauschen.


Nach der Begrüßung durch Vertriebsleiter Jürgen Eifler steckte Prof. Dr. Alois Heißenhuber von der TU München (Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues) den Rahmen für die diesjährige Diskussion ab. In seiner Einführung „Gülle – wertvoller Rohstoff oder konfliktträchtiger Reststoff“ zeigte er die drängendsten Handlungsfelder auf, die nur von Landwirtschaft, Politik, Forschung und Landtechnikherstellern gemeinsam gelöst werden können. Diese vier Akteure brachte der Gülleinformationstag zusammen und bot eine Plattform für den Expertenaustausch.
Dr. Norbert Uppenkamp von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen stellte im ersten Vortrag anschaulich die Problematik der eingeschränkten Ausbringzeit bei gleichzeitig steigenden Feld-Hof-Entfernungen dar. Dass die Lösung nicht eindimensional sein kann, sondern Optimierungen auf Feld, Hof und Straße stattfinden müssen, darüber stimmte er mit den Zuhörern überein. Über die individuell umsetzbaren und sinnvollen Maßnahmen wurde im Anschluss in der Podiumsdiskussion gerungen.


Dass der Einsatz moderner Ausbringsysteme auch unter wirtschaftlichen Aspekten zu betrachten ist, verdeutlichte der stellvertretende Geschäftsführer der Bayerischen Maschinenringe Dr. Johann Habermeyer. Er rechnete an konkreten Beispielen vor, was es kostet, einen Kubikmeter Gülle auszubringen. „Der eh-da-Schlepper und der Opa, der ihn fährt, fließen in die Berechnung einzelbetrieblicher Lösungen oft nicht mit ein.“ Den Druck auf überbetriebliche Lösungen bauen daher oftmals erst arbeitswirtschaftliche Engpässe auf. Dieser überbetriebliche Einsatz „erleichtert und beschleunigt die Verwendung boden- und umweltschonender Verfahren auch unter ökonomischen Gesichtspunkten.“
Nach der Pause wagte Ministerialrat Ludwig Wanner vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten einen Ausblick in die Zukunft und gewährte einen Einblick in die politischen Überlegungen zur organischen Düngerausbringung. Er betonte, dass „die Bayerische Staatsregierung einen ausgewogenen Kompromiss zwischen Gewässerschutz und Landwirtschaft anstrebt.“ Dies sei in der aktuell vorliegenden Fassung der neuen Düngeverordnung gegeben. Von Förderprogrammen über Greening bis hin zur Begleitung von Forschungsprojekten wie z.B. „Grundwasserschutz Hohenthann“ erstreckte sich sein Ausblick.
In der von Prof. Dr. Alois Heißenhuber moderierten Podiumsdiskussion stellten sich die Referenten im Anschluss an die Vorträge den Fragen aus dem Publikum. An der Diskussion beteiligten sich unter anderem Dr. Georg Wendl (Leiter des Instituts für Landtechnik und Tierhaltung an der LfL), Norbert Bleisteiner (Leiter der Landmaschinenschule Triesdorf) und Lohnunternehmer Bernd Knott (ehemaliges Mitglied im Präsidium des BLU). Diskussionsbedarf gab es unter anderem zum Strip-Till-Verfahren oder zur Hoftorbilanz.


Der Fachaustausch ging während des gemeinsamen Mittagessens bei Hendl und Kartoffelsalat rege weiter. Wer satt war, nutzte die Gelegenheit sich an den Ständen der Firmen Amazone, Duport, Eidam, geo-konzept, Horsch, Köckerling, lomma, Reichardt, Trimble, Veenhuis/Kverneland, Vogelsang und Zunhammer über aktuelle Trends und Konzepte rund um das Thema Gülletechnik zu informieren. Die ausgestellten Anbaugeräte deckten das gesamte Spektrum der Gülleeinarbeitung ab und boten den Besuchern eine ideale Informationsplattform.
Aufgrund der starken Regenfälle in den vorangegangen Tagen musste die geplante Feldvorführung des Terra Variant 600 eco mit Zunhammer VAN-Control, Zwillingsbereifung und Vogelsang Schleppschlauch Compax2 18 m im Maisbestand leider entfallen. Die Maschine war stattdessen ebenfalls auf der Freifläche direkt vor der HOLMER Schulungshalle ausgestellt und wurde von den Besuchern interessiert begutachtet.
Anlässlich des Jubiläums „20 Jahre Terra Variant“ war die Maschinenausstellung in diesem Jahr um drei historische Fahrzeuge erweitert. Neben dem aktuellen Modell Terra Variant 600 eco stand der erste Terra Variant 420, der 1996 gebaut wurde und bis heute im Einsatz ist. Dass sich die Firma HOLMER bereits seit langem mit dem Konzept eines Trägerfahrzeugs beschäftigt, zeigte der ausgestellte Universaltragschlepper TS 210. Mit seinen über 200 PS setzte er 1983 neue Maßstäbe im Schleppereinsatz – die abgespielten Filme früherer Feldeinsätze zeigten den Universaltragschlepper unter anderem beim Pflügen und beim Rübenroden. Das Konzept eines sehr leichten Fahrzeugs zum Säen und für Pflanzenschutzarbeiten verfolgte das 1988 gebaute Pflegemobil mit teleskopierbaren Achsen, das ebenfalls ausgestellt war.


Am Vorabend der Veranstaltung feierte die Firma HOLMER mit allen Terra Variant-Besitzern bei einem festlichen Abendessen mit musikalischer Umrahmung im Leeren Beutel in Regensburg die letzten 20 Jahre des Trägerfahrzeugs. Alfons Holmer sen. und Sebastian Zunhammer sen. blickten zurück auf die gemeinsamen Anfänge und Entwicklungsleiter Dr.-Ing. Michael Gallmeier gab einen Ausblick auf das Konzept Terra Variant im Jahre 2020 – und einen ganz konkreten Einblick in das Projekt Terra Variant 585.
Die Firma HOLMER bedankt sich bei allen Besuchern, Ausstellern und Referenten des Gülleinformationstags „HOLMER direkt 2016“ und freut sich bereits auf die Fachgespräche 2018.

 

 

Der Terra Variant 600 eco mit Zwillingsbereifung – gerüstet für die Ausbringung im Maisbestand.

Die historische Ausstellung anlässlich 20 Jahre Terra Variant: Das aktuelle Modell Terra Variant 600 eco, der 1. gebaute Terra Variant von 1996, der Universaltragschlepper TS 210 von 1983 und das HOLMER-Pflegemobil von 1988 (v.l.n.r.).

Die Ausstellung der verschiedenen Anbaugeräte bot für die Besucher eine willkommene Informationsplattform.

Vertriebsleiter Jürgen Eifler begrüßt Gäste und Partner auf dem Gülleinformationstag HOLMER direkt 2016.

200 Gäste aus ganz Deutschland waren der Einladung zum Gülleinformationstag HOLMER direkt 2016 gefolgt: Dr. Johann Habermeyer sprache zur Kosten-Nutzen-Analyse moderner Gülleausbringtechnik.

Rege wurden auf dem Podium von den Referenten die Fragen der Besucher besprochen. Prof. Dr. Alois Heißenhuber leitete die Diskussion.

Auch Dr. Georg Wendl von der LfL beteiligte sich an der Diskussion im Anschluss an die Vorträge.

Die Firma Zunhammer überreichte anlässlich der 20-jährigen Zusammenarbeit eine Linde für das neue HOLMER-Betriebsgelände in Schierling. Geschäftsführer Wolfgang Bergmann nahm das symbolträchtige Geschenk mit großer Freude entgegen.

Gruppenbild zum Abschluss der Vorträge: Dr. Johann Habermeyer (Bayerische Maschinen- und Betriebshilfsringe), Dr. Norbert Uppenkamp (Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen), Prof. Dr. Alois Heißenhuber (TU München), Geschäftsführer Wolfgang Bergmann, Sebastian Zunhammer sen. (Firma Zunhammer), Ministerialrat Ludwig Wanner (BMEL), Vertreibleiter Jürgen Eifler, Terra Variant Produktmanager Bernhard Fuchs und Marketingleiterin Sabina Buchner.